Wie ein Buchkonzept entsteht – mit Notizbuch und Scrivener

buchkonzept1Meist kommt mir die Idee für ein neues Projekt nicht, wenn ich am Schreibtisch sitze und schon gar nicht, wenn ich mir vornehme, ein Buchkonzept zu schreiben. Ein solcher Geistesblitz überfällt mich eher, wenn ich am Küchentisch träume, im Zug sitze oder durch ein Städtchen schlender. Darum will ich eigentlich immer was zum Schreiben in der Handtasche haben – vergesse das aber leider meistens. Meine Ur-Ideen landen daher oft erst auf Einkaufszetteln, Visitenkarten, Flyern oder Briefumschlägen (Stifte kann man sich in Cafés oder Läden leihen). Sobald ich Ruhe habe, setze ich mit einem meiner unendlich vielen Notizbücher aufs Sofa und lasse meine Gedanken strömen. Bei dieser ersten Brainstorm-Session entsteht meistens schon das Grundgerüst für das Buch.Mein inneres Buchkonzept ist schon da, auch wenn ich das in dem Moment noch gar nicht merke -Ich habe das Gefühl, wahllos Ideen runterzuschreiben. Aber wenn ich sie nachher sortiere, dann merke ich oft, wie viel ich schon habe und wie vollständig ich das Thema oder die Geschichte schon im Kopf habe.

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Trotzdem arbeite ich dann in der Regel nicht gleich weiter an dem Projekt. Das liegt daran, dass ich so viele Ideen habe, dass ich sie nicht alle sofort ausführen kann. Ich kann an zwei oder drei Büchern gleichzeitig arbeiten, nicht an 18. So viele Buchideen habe ich nämlich, die auf ihre Verwirklichung warten. Im Moment sind es aber nur “Loseblatt-Sammlungen” – Schubladen voll mit Notizzetteln, Skizzen und Notizbüchern – und auch mit einigen schon ausgearbeiteten Buchkonzepten.

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An der Pinnwand hängen Skizzen, die mich an meine vielen Ideen erinnern. Wenn ich nur die Schubladen hätte, würde ich vergessen, was da alles drin ist, ich brauche visuelle Erinnerungen. Das Foto habe ich schon vor einer Weile genommen – rechts hängt ein erster Entwurf für das Cover vom Erfinder-Kritzelbuch, das Endergebnis sieht doch deutlich anders aus.

Buchkonzept Scrivener Screenshot

Wann ich mit der Arbeit an einem Buch anfange, hängt von drei Dingen ab:
Erstens ob ein Verlag Interesse hat und wenn ja, bis wann das Buch fertig sein soll.
Zweitens wie hektisch mein Leben gerade ist – ich arbeite ja auch als (Comic)Zeichnerin und Grafikerin für Kunden und denen will ich meine Arbeiten natürlich pünktlich schicken.
Und dritttens schließlich davon, wie sehr mir das Buch unter den Nägeln brennt – Wenn ich vor Aufregung an nichts anderes mehr denken kann und die Ideen nur so sprudeln, dann zwinge ich mich nicht zu warten, sondern versuche mir Zeit zu schaffen, um wenigsten einen ersten Schub an Ideen schon mal aufs Papier zu bringen. Notfalls eben abends oder am Wochenende.

Wenn die Zeit also reif ist, dann lege ich ein neues Projekt in Scrivener an. Scrivener begleitet mich schon seit vielen Jahren und ist eins meiner wichtigsten Arbeitswerkzeuge. Hier habe ich drei der vielen Gründe beschrieben, warum ich Scrivener liebe.

Wie vom Buchkonzept ein verlagsreifes Exposé wird, das erzähle ich ein anderes mal.

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