Kreativität – die geheime Zutat des Kochens. Von Anne Webert.

“Drei Dinge braucht es, um gut zu kochen: gute Zutaten, scharfe Messer und eine Portion Kreativität.” Anne Webert

Die Autorin und Fotografin Anne Webert fotografiert von Petra Zobel

Foto von Petra Zobel

Im wunderbaren texttreff ist wieder Blogwichtel-Zeit und dieses Jahr hat mir das Los das Blog “Annes Art” zugeteilt, ein tolles Match, finde ich. Denn nicht nur hatten Anne und ich sofort das gleiche Thema für unsere Artikel im Kopf ( “was mit Kreativität und Kochen“ ), uns verbindet auch, dass wir beide mit Worten und Bildern arbeiten. Anne Webert ist freie TV-Journalistin, Autorin und Fotografin, lebt am Ammersee und schreibt u.a. über Kultur, Natur und slowfood  Die Fotos und Texte in ihren Blogs solltet ihr euch unbedingt anschauen – dass sie auch zeichnen kann, zeigen die wunderbaren Illustrationen zu diesem Blogbeitrag.

Kreativität – die geheime Zutat des Kochens.

Von Anne Webert

Drei Dinge braucht es, um gut zu kochen: gute Zutaten, scharfe Messer und eine Portion Kreativität. Natürlich kann man sich auf Rezepte und/oder Klassiker besinnen und damit auch durchweg gute Essen bereiten. Aber die wahre Meisterschaft verlangt einfach eine Prise Wagemut, um aus gutem Essen wirklich gutes Essen zu machen. Und Spaß macht es obendrein.

Der Grundstock

Jeder von uns kennt zwei, drei Kombinationen die ihm schmecken und perfekt harmonieren. Ich muss da immer an RATATOUILLE denken – die Feinschmecker-Ratte Remy versucht ihren Bruder Emile zu überzeugen, das die richtige Kombination von Geschmacksrichtungen zusätzlichen kulinarischen Genuss bringt.

  • Käse und Birne/Traube
  • Eier und Speck
  • Tomaten und Mozzarella
  • Schokolade und Nüsse
  • Garnelen und Chili

Nehmt diese Beispiele als Ausgangspunkt – es gibt ganz viele davon. Sie verbinden immer zwei Geschmacksbereiche die sich ergänzen – salzig, süß, umami, sauer, scharf, bitter. Dazu kommt die verschiedene Textur – also weich, knusprig, samtig, saftig…  es sind diese kleine Kombinationen, die für ein mehr an Geschmack sorgen.

Ergänzt die Ausgangsbasis mit einer dritten Zutat – es sollte darauf hinauslaufen, dass ihr auf jeden Fall salzig, süß und sauer zusammenbringt. Alles andere kommt dann on top.

Tomaten in Ofenschale

Am Anfang war der Rest

Ein wenig Suppe, ein Stückchen Fleisch oder etwas übrig gebliebenes Gemüse, sie sind der ideale Anfang eines neuen Gerichtes. Der Blick in den Kühlschrank, die Vorratskammer zeigt euch was außerdem vorhanden ist.

Suppe – natürlich kann man sie verlängern oder in eine neue integrieren. Aber das wäre ja zweimal Suppe hintereinander 😉 Also nehmt den Suppenrest als Ausgangsbasis für eine Soße oder Bestandteil einer Vinaigrette. Oder schiebt Gemüse/Kartoffeln in den Ofen und gebt sie als Flüssigkeit dazu. Je nachdem, wie lange ihr das Gemüse dann bruzzeln lasst, verschwindet sie und lässt den Geschmack zurück.

Basilikum Illustration von Anne WebertFleisch – da es bereits gegart ist, habt ihr die Wahl zwischen warm und kalt. Gebt ihm Pep durch Gewürze, bratet es knusprig an, schneidet es in Scheiben und macht eine kalte Soße dazu, schneidet es in Würfel und mischt es mit Salat, Gemüse und einer Vinaigrette.

Gemüse – das Richtige für eine Pfannkuchenfüllung, einen Auflauf oder mit Reis oder Nudeln in der Pfanne gebraten, mit Frischkäse püriert als Brotaufstrich.

Entscheidet euch in welche Richtung ihr gehen wollt – wonach ist euch denn heute? Italienisch, Asiatisch, Thai, Deutsch oder ganz was anderes?

Unterschiedliche Landesküchen erhaltet ihr sowohl durch Gewürze, als auch durch die begleitenden Zutaten.

Italienischer wird es durch frischen Basilikum, Tomaten, Pesto, Sardellen; als Beilagen kommen Polenta, Pasta oder Gnocchi ins Spiel. Asiatischen Flair erreicht ihr mit Hilfe von Zimt, Anis, Chili, Ingwer, Cumin… dazu Reis oder Woknudeln. Bei Thai darf noch mehr Chili rein oder ein Curry kann den Ton angeben, alles verbunden durch Kokosmilch … ihr seht schon – es gibt unendlich viele Möglichkeiten.

Topf mit Pinsel und Bleistift

Das I-Tüpfelchen

Einerseits wichtig für den Geschmack, anderseits unverzichtbar für die Optik – frische Kräuter, abgeriebene Zitronenschale, angebratene (oder auch karamellisierte) Nüsse / Kerne, Granatapfelkerne, knusprige Croutons oder auch ein Löffel Schmand, Pesto oder Dal. Sie geben Pep und ergänzen die Gerichte perfekt.

Natürlich nicht alle gleichzeitig.

Probiert es aus und habt keine Angst, dass es nicht schmeckt. Das kann natürlich mal passieren, aber ihr lernt dadurch und werdet beim nächsten Versuch diese Kombination meiden.

Kräuter zum Trocknen aufgehängt

You may also like

3 Antworten auf “Kreativität – die geheime Zutat des Kochens. Von Anne Webert.”

  1. […] Kreativität – die geheime Zutat des Kochens […]

    Antworten

  2. […] Und wer Lust hat, findet meinen Wichtelbeitrag für Nathalie hier. […]

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert