Die Angst zu scheitern (und wie sie sich in positive Energie verwandeln lässt).

Egal, ob es um eine Unternehmung oder ein kreatives Projekt geht: Wer eine eigene Idee verwirklichen will, bekommt fast immer auch mit der Angst zu scheitern zu tun. Natürlich ist es gruselig, alles auf eine Karte zu setzen. Logisch ist es spannend, die eigenen Ideen ernst zu nehmen. Klar macht es Angst, etwas ganz Neues zu wagen, unbekannte Wege einzuschlagen und Risiken einzugehen.

Autorin wird zu vor Angst erstarrtem Kaninchen

Das Gute aber ist, dass Ängste, wenn wir sie ein wenig anders beétrachten, auch das Potenzial haben, uns zu motivieren, uns die Richtung zu weisen und sogar: uns Mut zu machen. Denn was sind Ängste eigentlich? Wenn wir jetzt mal von Menschen absehen, die sich in wirklich existenziell bedrohlichen Situationen befinden (leider viel zu viele auf dieser Erde), dann sind Ängste Geschichten, die wir uns erzählen. Wir erzählen über etwas, das noch nicht da ist, aber da sein könnte. Wir haben Angst, etwas zu verlieren (Geld, die Wohnung, Freunde, Liebe, Ansehen…) oder etwas zu bekommen (Spott, wütende Reaktionen, Strafe, …). Das Schöne ist, dass unsere Ängste uns gleichzeitig auch davon erzählen, was wir uns wünschen und was uns wichtig ist. Nur sind wir von der Angst oft so gelähmt, dass wir diesen Subtext nicht hören.

Meine Angst zu scheitern, erzählt davon, welchen Erfolg ich mir wünsche, wie schön ich mir mein Buch, Bild oder Projekt vorstelle und wie ich Menschen mit meiner Arbeit glücklich machen will.  Meine Angst, nicht genug mit meiner Unternehmung einzunehmen, erzählt mir von meinem Bedürfnis nach Sicherheit. Und meine Angst, negative Rezensionen zu bekommen oder Menschen mit meinen Texten oder Bildern zu verärgern, erzählt mir von meinem Wunsch geliebt zu werden und der Welt Schönes oder Gutes zu geben. Wenn wir Ängste so lesen, können wir sie in unser Leben integrieren, statt uns überfallen und ausgeliefert zu fühlen und wie ein Kaninchen in der Starre zu verharren. Übersetzen wir unsere Angst in Wünsche oder Werte, fühlen wir sofort wieder Leben in uns. Wir sind wieder in Kontakt mit uns selbst und wechseln von negativer Energie zu positiver. Wir spüren das Gute und Wichtige in uns, das, was uns lockt und treibt, was uns warm und lebendig macht. Wir sind im Hier und Jetzt, statt im gefürchteten Morgen.

Seit ich, sobald ich Angst spüre, nach ihrer Geschichte lausche, wächst mein Mut mit jedem Tag. Die Angst ist nicht weg, aber sie hindert mich nicht mehr so wie früher. Ich kann ihr jetzt folgen. Neben mir aufs Sofa klopfen und die Angst zu einem Pläuschen einladen. Mich mit ihr zusammentun, denn im Grunde wollen wir das Gleiche.

Gespräch mit der Angst

Was mir gerade noch wie kaltes Eis durch die Adern rann, wird zum wärmenden Ofen. Was mich lähmte, bringt mich in Bewegung. Und was mich davon abhielt, meine kreativen oder unternehmerischen Pläne auszuführen, hilft mir jetzt, mich zu verorten und immer besser kennenzulernen.

Mich mit meinen Ängsten zu beschäftigen ist deshalb ein wichtiger Teil meines Inneren Business-Plans. Eine Vision zu entwickeln, ohne meine Ängste zu betrachten, wäre sinnlos. Denn nur wenn meine Vision die echte Nathalie wiederspiegelt – und das ist eben eine mit Ängsten – kann ich an sie glauben und sie zur Richtschnur nehmen.

Mehr Gründe, die Angst zu einem Gespräch unter Freunden einzuladen, findet ihr in diesem Artikel auf entrepreneur.com .

Und hier muss jetzt unbedingt der Ted Talk kommen in dem Elizabeth Gilbert auf so bezaubernde Weise von der Angst zu scheitern erzählt, die auch daher kommt, dass wir uns selbst überschätzen, zuviel Genie von Kreativen erwarten. Wenn wir damit aufhören, verliert die kreative Arbeit einen Teil ihres Schreckens – ach all das kann Elizabeth selbst viel schöner beschreiben:

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