Hochbegabung bei Migrantenkindern erkennen – Linktipp

Fotografie: Cigdem Gül

Bei Kindern, die durch Migration zweisprachig und multikulturell aufwachsen, ist Hochbegabung manchmal schwer zu erkennen. Sie kann durch die Zweisprachigkeit verschleiert werden.

Im Blog Interkulturelles Netzwerk für Hochbegabte, hat Cigdem Gül eine gute Liste von Merkmalen zusammengestellt, anhand derer MigrantInnen herausfinden können, ob bei ihren Kindern Anzeichen von Hochbegabung vorliegen.

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Leseempfehlung: Interkulturelles Netzwerk für Hochbegabung

Ich möchte Euch ein Blog empfehlen, dass nicht nur für hochbegabte MigrantInnen interessant ist, sondern für alle, die auch auf dem Gebiet der Hochbegabung über den Tellerrand unserer eigenen Kultur schauen möchten: 

Çiğdem Güls Blog “Interkulturelles Netzwerk für Hochbegabte”. 

Schau auch mal auf meinen anderen Seiten vorbei:

www.begabungswerkstatt.de

Bis bald! Nathalie

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Sind Sie auch ein Scanner?

Wenn Hochbegabte eines gemeinsam haben, dann ist es vielleicht das andauernde Gefühl, zu wenig Zeit zu Zu viele Interessen haben - geht das?haben. Schon Fünfjährige höre ich darüber klagen, dass der Kindergarten ihnen die Zeit auffrisst, dass sie zuhause ihre Zeit so viel sinnvoller ausfüllen könnten. Viele hochbegabte Schüler klagen über die Hausaufgaben, weil ihnen dadurch keine Zeit mehr für ihre eigenen Projekte bleibt. Und Projekte haben sie, ob sie nun 5 oder 50 sind, und meist nicht nur eines sondern viele. Eine neue Sprache lernen, das Haus neu einrichten, Informationen sammeln und ein Buch schreiben, eine Weltreise machen, eine neue Methode erfinden, etwas erforschen, experimentieren, erfinden, ein soziales Projekt aufbauen, eine Alternativschule gründen, Flamenco lernen, einen Zeichentrickfilm machen, ist nur ein kleiner Ausschnitt der typischen To-do-Liste eines Hochbegabten.
Zum Coaching kommen oft Erwachsene, die vor lauter Projekten nicht mehr wissen woran sie arbeiten sollen und darum zu gar nichts kommen. Oder solche, die sich selbst hassen, weil sie “nie etwas fertig machen”. Und die, denen Menschen in der Umgebung einreden, sie müssten sich jetzt endlich mal für eine Sache entscheiden.

Vor kurzem viel mir ein wunderbares Buch in die Hände, von einer Autorin um die ich bisher einen weiten Bogen gemacht hatte: Barbara Sher, Bestsellerautorin und Erfinderin der “Wish-Teams” . Viel zu amerikanisch, viel zu populär, fand ich. Aber dann blieb mein Blick doch ganz aus Versehen am Titel ihres neusten Buches hängen: “Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast”. In diesem Buch schreibt Sie über Scanner, Menschen, für die “die Welt wie ein riesiger Süßigkeitenladen voller Verlockungen ist. Und am liebsten würden sie mit beiden Händen zugreifen und sich die Taschen vollstopfen”. Mir fielen gleich einige Klienten und Freunde ein, für die dieses Buch interessant sein könnte.

Was ich nicht erwartet hatte: wieviel Freude ich selbst an diesem Buch haben würde. Denn Barbara Sher hält ein selbstbewusstes und fröhliches Plädoyer für die Kraft der Ideen.
“Scanner sollten ihre Einfälle nicht wie Müll entsorgen, egal, wie viele sie haben und wie unausgereift sie sind. Respekt gegenüber Ideen ist vergleichbar dem Respekt gegenüber ihren Produzenten: Ihnen selbst. (…) Verabschieden wir uns von der Vorstellung, dass Ideen wertlos sind, solange sie nicht Geld einbringen oder irgendeinen anderen praktischen Nutzen haben”.
Aber Sher schenkt dem Scanner nicht nur Ermutigung und Trost, sondern auch reichlich gut anwendbare Tips zur Organisation des Scannerlebens.
In der zweiten Hälfte des Buches beschreibt Barbara Sher verschiedene Typen von Scannern, die fand ich nicht besonders überzeugend. Aber das schmälert für mich den Wert des Buches nicht. Denn wie die meisten Scanner lese auch ich nur selten ein Buch ganz und von vorne nach hinten.
Also, wenn Sie ein Scanner sind: scannen das Buch! Und das herausziehen, was zu Ihnen passt.

Barbara Sher “Du musst Dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast”, dtv 2008, ISBN 978-3-423-24654-5, € 15,00

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Bis bald! Nathalie

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Gastbeitrag von mo jour: Buchrezension zu Andrea Brackmanns Buch: Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel?

„nun sei doch nicht so empfindlich!“ – „du meinst immer, man wollte dir was ….“ – „du bist immer …. zu ….irgendwas: zu traurig, zu himmelhochjauchzend, zu angestrengt, zu ernsthaft …. bist du eigentlich auch irgendwann mal ‚normal‘?!“ – „du immer und deine befindlichkeiten!“ – „du denkst wohl, du wärst was besonderes?!“

das sind so die – meist in vorwurfsvollem ton übermittelten – botschaften, die mich seit meiner kindheit verfolgen und bis in die gegenwart begleiten. ständig vermittelte man mir den eindruck, dass ich so, wie ich bin, nicht richtig sei, sondern falsch. dass ich mich gefälligst ändern müsse, damit ich für die anderen nicht so unbequem bin.
was kann denn ich dafür, wenn mir etwas zu laut ist? wenn ich schnell friere? wenn viele menschen auf einen haufen mich schwindlig werden lassen? wenn gerüche mir übelkeit verursachen, die andere höchstens als hauch wahrnehmen? wenn ein wollpullover, den andere für kuschelweich halten, mir wie schmirgelpapier an der haut schrubbt?
viele viele jahre lang haben mich diese vorwürfe der anderen gequält. die sich immer wiederholende botschaft „sei eine andere!“ hat mich an den rand der verzweiflung gebracht und in die selbstzerstörung getrieben: depressionen, bulimie, suizidversuche, sucht: alles habe ich ausprobiert, um eine andere zu werden. es ist mir nicht gelungen.
und dann, vor wenigen wochen erst, bin ich über ein buch gestolpert, das mich darin bestärkt hat, so sein zu dürfen wie ich bin – dass es für eine wie mich (mit einem iq weit jenseits der 130) quasi normal ist, nicht nur besonders schlau, sondern auch besonders empfindsam, sensibel, gefühlvoll zu sein. eine kluge mimose eben.
Andrea Brackmann heißt die autorin, „Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel? Die seelischen und sozialen Aspekte der Hochbegabung bei Kindern und Erwachsenen“ der titel.
Brackmann ist selbst ‚betroffene‘ (jaja. als ob intelligenz eine krankheit sei) und arbeitet als psychologin und therapeutin seit vielen jahren mit hochbegabten kindern, jugendlichen und erwachsenen.
ihre erfahrungen und forschungsergebnisse grob zusammengefasst: ein mehr an intelligenz geht fast immer auch zusammen mit einem mehr an auffassungsvermögen, mehr an wahrnehmung, mehr an sinneseindrücken, mehr an emotionen.
weil so vieles auf uns einströmt, weil „wir oberschlauen“ mehr wahrnehmen als andere und das nicht abstellen können, kommt es schnell zu einer überreizung, einer überforderung der sinne. dann werden wir in den augen anderer zur zicke – obwohl das reiner selbstschutz ist: wenn eine situation mich überfordert und quält, dann muss ich da raus, und zwar schnell. das ist doch normal, oder etwa nicht? aber weil ich mehr auf- und wahrnehme als andere, ist meine persönliche grenze der erträglichkeit schneller überschritten.
eine rasche überreizung ist natürlich nicht der einzige aspekt, auf den Brackmann in ihrem fast 240 seiten starken buch eingeht.
sie beschreibt u.a. einige ‚typen‘ hochbegabter erwachsener – vom zerstreuten professor über die grenzgängerin oder die späte künstlerin bis hin zum perfektionisten oder dem nonkonformisten – sowie deren typische alltagserfahrungen und -konstellationen. ihr stil ist dabei humorvoll, immer menschlich wohlwollend und leicht lesbar, ohne in platitüden oder plumpe verallgemeinerungen abzugleiten.
eine wohltat! ich habe oft geschmunzelt beim lesen – und auch viel geweint, weil es so unendlich gut getan und mich sehr entspannt hat, mich in Brackmanns beschreibungen wiederzufinden. und das mir, die doch immer einen bogen macht um jede psychologische schublade, die sich allen bisherigen seelen-einordnungsversuchen widersetzte und alles, aber wirklich ALLES tat, um sich aufgezwungene etiketten wieder abzureißen. kein wunder, die haben ja alle nicht gepasst!
bei frau Brackmann passt es: zum ersten mal las ich worte wie „frühkindlich traumatisierte kreative hochbegabte“ – und was meine hohe intelligenz beim überleben und bei der verarbeitung meiner persönlichen katastrophen beigetragen hat, was ich ihr gar zu verdanken habe.
ebenfalls habe ich erst in diesem buch erfahren, dass sich durch die oben erwähnten phänomene einer kontinuierlichen seelischen und sinnlichen überreizung wesenszüge und merkmale herausbilden können, die denen von autismus gleichen. ähnliches gilt für borderline. Brackmann erläutert und begründet ihre thesen einfühlsam und anschaulich – die genannten parallelen sind für mich sofort nachvollziehbar.
beim lesen dieses buches habe ich gelernt, dass dieses schwer definierbare gefühl von „anders-sein“ und „nicht-richtig-dazu-gehören“, das mich ein leben lang begleitet, für hochbegabte ganz typisch ist. und dass meine extreme neugier und soziale sensitivität nicht im widerspruch stehen zu meinem bedürfnis, sehr viel zeit für mich zu haben und allein zu sein.
die schönste wohltat beim lesen aber war vielleicht die tatsache, dass Brackmann aus eigener erfahrung lebt, wovon sie schreibt. ihr tonfall ist niemals belehrend von oben herab, sondern immer respektvoll auf gleicher ebene.
sie vermittelt genau die art von authenzität, die hochbegabte menschen brauchen, um einem gegenüber vertrauen und es auch ernst nehmen zu können. denn mit unseren feinen antennen spüren wir sofort, wenn jemand uns etwas einreden, uns manipulieren will – der hat dann sofort verloren.
Andrea Brackmann gewinnt! – und deswegen möchte ich dieses höchst spannende buch sehr empfehlen, auch wenn es nicht mehr ganz neu ist: erschienen ist es im jahr 2005 beim Klett-Cotta Verlag als No. 180 in der reihe „Leben lernen“, liegt bereits in vierter (sic!) auflage vor und kostet derzeit 22,90 euro; ISBN 978-3608890143
eine buchbesprechung von mo jour aus dem büro für besondere maßnahmen http://mojour.blogspot.com/
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Wie kann Vorstellungskraft die Gesellschaft verbessern?  206 Arten immerhin sind den Studenten der Universität von Connecticut schon eingefallen (Studiengang Creativity and Social Change).
Ihr könnt Sie Euch hier anschauen und mit eigenen Ideen ergänzen:
206 Ideen

Aufmerksam darauf wurde ich wieder mal durch den tollen Blog Applied Imagination.

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Tolles Video: Mythen zur Hochbegabtenförderung

Es gibt ja eine Menge verrückter Mythen über Hochbegabung. Vielleicht sollten wir – statt uns damit abzufinden – neue Mythen erfinden und in die Welt setzen? Dank dem Blog The More Child hab ich diesen so lustigen wie ernsten Video von hochbegabten Schülern entdeckt:

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